SOULSKIPPER SINN DES SEINS

SINN DES SEINS

Die Kunst des Lebens

Ich kleide in Worte, was andere mit Farbe malen.
Ich kleide in Worte, was andere vielleicht in seltenen Augenblicken fühlen, wenn sie all diese Dinge satt haben – ihre Kirchen, ihre Politiker, ihre Banken, die Nichtigkeiten ihres häuslichen Lebens, die Langeweile des Büros, all die Stupiditäten des Lebens, die für die menschliche Würde eine Beleidigung sind. Wenn sie zwanzig Jahre oder mehr damit verbracht haben, Tag für Tag ins Büro zu gehen oder Essen zu kochen und ein Kind nach dem anderen zur Welt zu bringen – wenn sie sowohl das Vergnügen wie die Langeweile, die Nichtigkeit, die Hoffnungslosigkeit all dieser Dinge erfahren haben, müssen sie sich doch manchmal gefragt haben, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, plötzlich, unerwartet zu dem ursprünglichen Quell zu kommen, zu dem eigentlichen Wesen der Dinge, um von dorther zu leben, zu wirken, sich zu entfalten, so dass sie niemals mehr ein einziges Buch zu lesen, irgendeine Philosophie zu studieren, irgendein Bild oder einen Erlöser anzubeten brauchen – denn wohin sie auch blicken: überall ist dieser Mittelpunkt, von dem alle Handlung, alle Liebe, jegliches Ding seinen Ausgang nimmt.

Und nun nicht nur meine, weitere Gedanken dazu…

Das Leben 

Die Fesseln der Sexualität

Sex ist für die meisten Menschen zu einem außerordentlich großen Problem geworden. Da Menschen unkreativ, ängstlich, eingekapselt und isoliert sind, ist Sex das Einzige, durch das er die Erleichterung erfährt, der einzige Akt, in dem das Selbst vorübergehend abwesend ist. In diesem kurzen Zustand der Selbstverleugnung, wenn das Ich mit all seinen Schwierigkeiten, Verirrungen und Ängsten abwesend ist, kommt es zu großem Glück. In der Selbstvergessenheit liegt ein Gefühl von Stille, von Befreiung; und weil der Mensch in religiöser, ökonomischer und in jeder anderen Hinsicht unkreativ ist, wird Sex zu einem überragend wichtigen Problem. Im Alltag gleichen wir Schallplatten, indem wir Sätze wiederholen, die wir gelernt haben. Im Religiösen sind wir Roboter, die mechanisch den Priestern folgen. Im Wirtschaftlichen und Sozialen sind wir durch Umwelteinflüsse gebunden, abgewürgt. Gibt es für uns irgendeine Befreiung in diesem Dinge? Offensichtlich nicht, und wo es keine Befreiung gibt muss sich Frustration einstellen. Aus diesem Grund ist der sexuelle Akt für die meisten von uns zu so einem vitalen Problem geworden, weil es in ihm Befreiung gibt. Die Enthaltsamkeit sollte das sexuelle Verlangen für Immer beenden, weil die Idee ist, dass es dann zu einem Zustand kommen wird, dem alle Störungen verschwunden sind; deshalb wird danach gestrebt. Aber gerade das Streben nach diesem Zustand hindert uns daran, für das Begreifen des geistigen Prozesses frei zu sein. Solange der Geist bloß nach einem ewigen Zustand sucht, in dem er von allem ungestört ist, bleibt er verschlossen und kann daher niemals kreativ sein. Erst wenn der Geist frei ist von dem Verlangen, etwas zu werden, ein Ergebnis zu erreichen – und damit befreit von der Angst, so dass er völlig still sein kann. Erst dann besteht die Möglichkeit für diese Kreativität, die die Realität ist.

Als ich anfing, mich für ein so genanntes religiöses Leben zu interessieren, fasste ich den festen Entschluss, Sex gänzlich aus meinem Leben zu verbannen. Ich hielt mich strikt an das, was ich als wesentliche Voraussetzung für ein religiöses Leben betrachtete, und lebte streng enthaltsam wie ein Mönch. Jetzt erkenne ich, dass diese Art der puritanischen Konformität, die Unterdrückung und Gewalt beinhaltet, nutzlos ist.
Alle Religionen haben uns gesagt, wir müssten die Sexualität verleugnen, unterdrücken, weil sie Energie- Verschwendung sei und wir diese Energie bräuchten, um Gott zu finden. Aber diese Art der Enthaltsamkeit, der Unterdrückung und Anpassung an ein Muster ist eine brutale Vergewaltigung all unserer feineren Instinkte. Diese fanatische Selbstkasteiung ist eine größere Energieverschwendung als jegliche sexuelle Schwelgerei.

Warum haben wir Sex zum Problem gemacht? Es spielt wirklich keine Rolle, ob wir mit jemandem ins Bett gehen oder nicht. Tun wir es weiterhin oder hören einfach auf, aber machen wir kein Problem daraus. Das Problem entsteht allein aus dieser ständigen inneren Beschäftigung mit der Sexualität. Die wirklich interessante Frage lautet nicht, ob wir mit jemandem ins Bett gehen oder nicht, sondern warum unser Leben so fragmentiert ist. In der einen unruhigen Ecke befindet sich der Sex mit all den damit einhergehenden Fantasien, im nächsten Winkel herrscht ein anderes Chaos, in einem dritten existiert das Streben nach diesem oder jenem, und in jedem Bereich ist der Verstand unaufhörlich am Plappern. Energie wird auf so viele Arten verschwendet.

Wenn ein Bereich meines Lebens in Unordnung ist, ist mein ganzes Leben in Unordnung. Herrscht in meinem Leben Unordnung in Bezug auf Sex, dann ist auch der Rest meines Lebens in Unordnung. Ich sollte mich also nicht fragen, wie ich einen Bereich in Ordnung bringen kann, sondern warum ich mein Leben in so viele Teilbereiche aufgespaltet habe – Bruchstücke, die in sich ebenfalls in Unordnung sind und die alle im Widerspruch zueinander stehen. Was kann ich tun, wenn ich so viele Unzusammenhängende Teile sehe? Wie kann ich mit ihnen allen umgehen? Ich lebe mit diesen Bruchstücken, weil ich innerlich kein Ganzes bin. Wenn ich all das erforsche, ohne ein weiteres Fragment zu schaffen, wenn ich jedes einzelne bis zu seinem Ende verfolge, dann hat dieses Gewahrsein, dieses Schauen nichts Trennendes. Jedes Bruchstück steht für ein separates Vergnügen. Ich sollte mich fragen, ob ich mein ganzes Leben in einem kleinen, schlampigen Zimmer des Genusses verbringen will. Begeben wir uns in die Sklaverei jedes Vergnügens, jedes Fragments, und sagen: „Mein Gott, ich bin abhängig, ich bin ein Sklave all dieser kleinen Winkel und Ecken – besteht mein Leben nur daraus?“ Denken wir darüber nach und schauen, was geschieht.

Der Mensch, der aus Einsicht nicht mehr kämpfen kann, ist der wahre religiöse Mensch, und in diesem Zustand des Geistes mögen Sie dem begegnen, was Wahrheit oder Realität oder Glückseligkeit oder Gott oder Schönheit oder Liebe genannt wird. Es kann nicht eingeladen werden. Diese sehr einfache Tatsache muss verstanden werden. Es kann nicht eingeladen werden, man kann nicht danach suchen, weil der Verstand zu töricht, zu schwach ist, weil die Gefühle zu minderwertig sind, unsere Lebensart zu verwirrt ist, als dass dieses Gewaltige, dieses Unermessliche in unseres kleines Haus eingeladen werden könnte, in dem kleinen Lebenswinkel, der mit Füßen getreten und so schändlich behandelt worden ist. Wir können es nicht einladen. Um es einzuladen, müssen wir es kennen, und wir können es nicht kennen. Wenn jemand – es kommt nicht darauf an, wer es ist – sagt, „Ich kenne es“, kennt er es nicht. In dem Augenblick, da wir sagen, es gefunden zu haben, haben wir es nicht gefunden. Wenn wir sagen, es erfahren haben, haben wir es ganz und gar nicht erfahren. Man fragt sich nun, ob es möglich ist, auf dieses Eine zu treffen, ohne es einzuladen, ohne es zu erwarten, ohne es zu suchen, ohne danach zu forschen – es von ungefähr zu erleben wie einen erfrischenden Windhauch, der hereinströmt, wenn wir das Fenster offen lassen. Haben Sie sich je gefragt, warum die Menschen dieses Dinges ermangeln? Sie zeugen Kinder, sie haben Erotik und Zärtlichkeit, die Fähigkeit, an etwas gemeinsam in kameradschaftlicher, freundschaftlicher Verbundenheit teilzuhaben – warum aber haben sie das andere nicht erlangt? Haben Sie sich je überlegt, in aller Ruhe, gelegentlich eines Spazierganges durch eine schmutzige Straße oder in einem Bus sitzend oder bei einem Spaziergang in einem Wald voller Vögel, Bäume, und Tiere – sind Sie nie auf den Gedanken gekommen, warum der Mensch, der seit Millionen von Jahren lebt, dieses Eine nicht erlangt hat, diese ungewöhnliche, nie welkende Blume? Der, der den Himmel erobert und unter die Erde geht und in die Tiefe des Meeres, der ungewöhnliche Elektronengehirne erfindet – wie kommt es, dass Sie dieses Eine, auf das es allein ankommt, nicht erlangt haben? Ich weiß nicht, ob Sie jemals ernsthaft der Frage ins Auge geschaut haben, warum unsere Herzen leer sind. Was würden Sie antworten, wenn Sie diese Frage an sich richten – wie würde Ihre klare Antwort sein, ohne Zweideutigkeit, ohne Verschlagenheit? Sie würde der Kraft und der Eindringlichkeit entsprechen, mit der Sie diese Frage stellen. Aber wir sind weder intensiv, noch ist es drängend für uns, und darum besitzen wir keine Energie, die Leidenschaft ist – und so können wir die Wahrheit nicht finden ohne Leidenschaft – Leidenschaft, die voller Ungestüm ist, Leidenschaft, in der sich keine Wünsche verbergen. Leidenschaft kann Furcht erregend sein, denn wenn wir voller Leidenschaft sind, wissen wir nicht, wohin sie uns bringen wird. So ist Furcht vielleicht die Ursache, warum wir nicht die Kraft dieser Leidenschaft besitzen, die es uns ermöglicht herauszufinden, warum uns die Liebe dieser Art fehlt, warum diese Flamme nicht in unseren Herzen brennt. Wenn wir unseren Geist und Herz genau geprüft haben, werden wir wissen, warum wir es nicht haben. Wenn wir mit Leidenschaft dabei sind herauszufinden, warum wir es nicht besitzen, werden wir erfahren, dass sie da ist! Nur durch vollkommene Verneinung, die die höchste Form der Leidenschaft ist, erwächst die Liebe. Wie die Demut können wir auch die Liebe nicht heranzüchten. Demut stellt sich ein, wenn der Eigendünkel vollkommen aufhört, dann sind wir uns der Demut nicht mehr länger bewusst. Ein Mensch, der zu wissen glaubt, was Demut ist, ist ein eitler Mensch. Wenn wir mit Geist und Herz, mit Nerven und Augen, mit unseren ganzen Sein dabei sind, die Lebensart zu finden, die uns sehen lässt, was tatsächlich ist, und wenn wir darüber hinausgehen und ganz und gar das Leben verneinen, das wir jetzt führen, entsteht in dieser Verneinung des Hässlichen, des Brutalen das Andere. Und wir werden uns auch dessen nicht bewusst sein. Ein Mensch, der sich seiner inneren Stille bewusst ist, der weiß, dass er liebt, weiß weder was Liebe noch was Schweigen ist.

Wir haben Angst davor, alle Dinge loszulassen.
Wir haben Angst davor, das ganz und in der Tiefe, aus der Tiefe des Seins, loszulassen und mit dem Unbekannten zu verbleiben, das der Tod ist. Können wir, wo wir das Ergebnis des Bekannten sind, in das Unbekannte eintreten, das der Tod ist? Wenn wir das wollen, muss es geschehen, während wir leben, gewiss nicht im letzten Augenblick. Während des Lebens das Haus des Todes zu betreten ist nicht bloß eine morbide Idee, es ist die einzige Lösung.

Können wir das, was nicht messbar ist, das, was der Erfahrende nur in seltenen Augenblicken erhaschen kann, können wir das kennen, während wir ein reiches, erfülltes Leben leben – was immer das bedeutet oder während wir ein elendes, verarmtes Leben leben? Kann der Geist von Augenblick zu Augenblick jeder seiner Erfahrungen gegenüber sterben und niemals ansammeln. Was sind wir denn, Sie und ich, was sind wir denn, psychologisch gesehen? Sie mögen vielleicht ein dickeres Bankkonto haben, mögen cleverer sein oder was auch immer; aber, psychologisch gesehen, was sind wir? Ein Haufen Wörter, Erinnerungen, Erfahrungen – und das möchten wir Kindern weitergeben, in einem Buch niederschreiben oder in einem Bild malen, dieses „Ich“. Das Ich gewinnt extreme Wichtigkeit, das Ich im Gegensatz zur Gemeinschaft, das Ich, das unverwechselbar sein, sich verwirklichen, etwas Großes werden möchte – und was sonst noch alles. Wenn Sie dieses „Ich“ beobachten, dann werden Sie merken, dass es ein bloßes Bündel von Erinnerungen, von leeren Worten ist: Das ist es, woran wir uns klammern; das ist der wahre Grund der Trennung zwischen Ihnen und mir, zwischen denen da und uns. Wenn Sie dies begreifen – beobachten Sie es selbst, nicht durch jemand anderen vermittelt, betrachten Sie es ganz aus der Nähe, ohne alle Beurteilung, Bewertung, Verdrängung, nur um es anzuschauen –, dann werden Sie erkennen, dass Liebe nur möglich sein kann, wo Tod ist. Liebe ist nicht Erinnerung, Liebe ist nicht Lust. Man sagt, Liebe sei mit Sex verbunden – womit wir wieder bei der Trennung zwischen weltlicher und heiliger Liebe angekommen wären, mit Billigung der einen und Verdammung der anderen. Ganz bestimmt ist Liebe nichts von alledem. Man kann sie nicht finden, in ihrer ganzen Fülle, ohne der Vergangenheit zu sterben, all den Plagen, Konflikten und Leiden zu sterben. Dann ist Liebe da. Und dann können wir tun, was wir wollen.

Die Liebe 

Wissen Sie, was es heißt, jemand zu lieben? Wissen Sie, was es bedeutet, einen Baum zu lieben oder einen Vogel oder ein Haustier, so dass Sie sich darum kümmern, es füttern, es lieb haben, obwohl es Ihnen vielleicht nichts zurück gibt, obwohl es Ihnen keinen Schatten bietet, Ihnen nicht folgt oder nicht von Ihnen abhängig wird? Die meisten von uns lieben nicht auf diese Weise; wir wissen überhaupt nicht, was das bedeutet, weil unsere Liebe immer mit Angst, Eifersucht und Furcht umgeben wird – was bedeutet, dass wir innerlich voneinander abhängen, dass wir geliebt werden wollen.

Wir lieben nicht einfach und lassen es dabei, sondern verlangen etwas zurück; und genau dadurch, durch diesen Anspruch, werden wir abhängig. Zu lieben heißt, nichts dafür zu verlangen, ja nicht einmal zu spüren, dass Sie etwas geben – und nur solche Liebe kann Freiheit kennen. Überlegen wir was Liebe ist. Ich weiß wirklich nicht, was sie ist.
Man kann sie beschreiben, man kann sie in wunderbarer Poesie ausdrücken, indem man sehr schöne Worte verwendet, aber Worte sind keine Liebe. Gefühl ist nicht Liebe. Sie hat nichts mit Emotionen, mit Patriotismus oder mit Ideen zu tun. Das weiß man sehr gut, wenn wir uns damit beschäftigt haben. Wir können also die Wortbeschreibungen ganz weglassen, die Bilder beiseite schieben, die wir um dieses Wort herum aufgebaut haben: Patriotismus, Gott und Arbeit. Wir kennen diesen ganzen Unsinn! Wir wissen auch, falls wir sehr genau beobachten, dass Vergnügen nicht gleich Liebe ist. Können Sie diese Pille schlucken? Für die meisten von uns ist Liebe sexuelles Vergnügen. Den meisten unter uns im Westen ist dieses Gefühl von sexuellem, körperlichem Vergnügen sehr wichtig. Und wenn es nicht erfüllt werden kann, gibt es Qual, Gewalt, Brutalität, riesige emotionale Szenen. Ist das alles Liebe? Das Vergnügen des sexuellen Aktes und die Erinnerung daran – dieses Wiederkäuen und der Wunsch, es wieder zu bekommen, die Wiederholung, die Jagd nach dem Vergnügen, das nennt man Liebe. Wir haben dieses Wort so vulgär, so bedeutungslos gemacht. „Geht hin und tötet für die Liebe zu eurem Land!“ „Tretet irgendeiner Sekte bei, weil sie Gott lieben!“ Wir haben aus dem Wort etwas Schreckliches gemacht – eine hässliche, vulgäre, brutale Angelegenheit. Das Leben ist soviel größer, weiter, tiefer als bloßes Vergnügen, aber diese Zivilisation, diese Kultur hat aus dem Vergnügen die beherrschende, mächtigste Sache des Lebens gemacht. Was ist also Liebe? Untersuchen wir das hier zusammen? Bitte, tun Sie es, es ist Ihr Leben. Verschwenden Sie Ihr Leben nicht. Sie haben ein paar Jahre, verschwenden Sie sie nicht. Also welchen Platz nimmt die Liebe in der Beziehung ein? Was ist Beziehung, was heißt das, eine Beziehung zu haben? Es heißt, angemessen, vollständig aufeinander zu reagieren. Die Bedeutung dieses Wortes Beziehung ist: verbunden [verwandt] zu sein; verbunden bedeutet in direktem Kontakt mit einem anderen Menschen zu stehen, beides sowohl in psychologischen als auch in direktem körperlichen Kontakt. Sind wir überhaupt miteinander verbunden? Ich mag verheiratet sein, Kinder, Sex und alles Übrige haben, bin ich aber überhaupt verbunden? Und womit bin ich verbunden? Ich bin mit dem Bild verbunden, das ich mir von Ihnen oder ihr mache. Und sie ist mit mir gemäß dem Bild verbunden, das sie von mir hat. Also stehen die beiden Bilder miteinander in Beziehung, und diese bildhafte, vorgestellte Beziehung nennt man Liebe! Sehen Sie doch, was für eine absurde Sache wir daraus gemacht haben. Das ist eine Tatsache. Das ist keine zynische Beschreibung. Dieses Bild habe ich mir von in vielen Jahren oder zehn Tagen oder in einer Woche aufgebaut – oder ein Tag reicht aus. Und sie hat dasselbe gemacht. Verstehen Sie, wie grausam, wie hässlich, wie brutal, wie verrucht diese Bilder sind, die einer vom anderen hat? Man nennt den Kontakt dieser zwei Bilder eine Beziehung. Deshalb tobt ein ewiger Kampf zwischen dem Mann und der Frau, wo der eine versucht, den anderen zu beherrschen. Wenn einer die Herrschaft erreicht hat, wird eine Kultur um diese Herrschaft herum aufgebaut – das matriarchalische oder das patriarchalische System. Ist das Liebe? Wenn das Liebe ist, dann ist Liebe bloß ein Wort ohne Bedeutung. Denn Liebe ist nicht Vergnügen, nicht Eifersucht, nicht Neid, nicht die Trennung von Mann und Frau, wo einer den anderen beherrscht, einer den anderen antreibt, besitzt, dem anderen verhaftet ist. Das ist ganz gewiss keine Liebe – es ist bloß bequem und eine Sache der Ausbeutung. Doch das akzeptieren wir als Norm im Leben. Wenn wir das betrachten, es wirklich ansehen, dessen ganz gewahr werden, dann werden wir darauf achten, dass wir niemals mehr ein Bild aufbauen – egal was sie macht oder was ich mache. Wir machen sich kein Bild mehr. Vielleicht entsteht aus diesem eine ganz ungewöhnliche Blume, die Blüte dessen, was man Liebe nennt; und es geschieht wirklich. Diese Liebe hat nichts mit „meiner“ oder „deiner“ Liebe zu tun. Es ist Liebe. Und dann werden wir eine ganz andere Art von Zivilisation hervorbringen, eine andere Kultur, andere Menschen, Männer und Frauen.

Es gibt keine Worte, das Leid zu erklären, genauso wenig wie es Worte gibt, um zu erklären, was Liebe ist. Liebe ist nicht Bindung, Liebe ist nicht das Gegenteil von Hass, Liebe ist nicht Eifersucht. Und wenn man aufhört, eifersüchtig, neidisch und verhaftet zu sein, wenn man alle Konflikte und Qualen, die man durchmacht, beendet hat und sich einbildet, dass man liebt – wenn das alles zu Ende ist, bleibt immer noch die Frage, was Liebe ist, und es bleibt immer noch die Frage, was das Leid ist. Wir können erst dann entdecken, was Liebe und was Leid ist, wenn der Kopf alle Erklärungen zurückweist und sich nichts mehr vorstellt, nicht mehr nach einer Ursache sucht, sich nicht mehr auf Worte einlässt oder in der Erinnerung zu seinen eigenen Vergnügen und Schmerzen zurückgeht. Der Verstand muss ganz still werden, wortlos, auf Symbole und Ideen verzichten. Dann kann man diesen Zustand entdecken, oder er wird sich von selber einstellen, in dem das, was wir Liebe, was wir Leiden nennen, was wir als Tod bezeichnen, ein- und dasselbe sind. Es gibt dann keine Trennung mehr zwischen Liebe, Leid und Tod; und weil es keine Trennung mehr gibt, stellt sich die Schönheit ein. Aber um das zu begreifen, um in diesem Zustand der Ekstase zu sein, ist jene Leidenschaft unerlässlich, die sich in der totalen Selbstvergessenheit einstellt.

Wir betrachten Leben als ein positiv ausgerichtetes tätig Sein – als Machen, Denken, unablässige Geschäftigkeit, Konflikte, Ängste, Sorgen, Schuldgefühle, Ehrgeiz, Konkurrenzkampf, die Gier nach Lust mit dem dazugehörigen Schmerz, das Verlangen nach Erfolg. Das alles heißt für uns, zu leben. Das ist unser Leben, mit seinen gelegentlichen Freuden, mit seinen Augenblicken des Mitgefühls ohne Motiv oder der Großzügigkeit ohne eingegangene Bindung. Auch gibt es seltene Momente der Ekstase, manchmal Augenblicke einer zeitlosen Seligkeit. Unser Alltag jedoch besteht aus unserer Arbeit, aus Ärger, Hass, Streit, Feindschaft, und dennoch halten wir unser Leben für eine außerordentlich positive Angelegenheit.

In Wirklichkeit aber ist allein die Negation des Positiven das wahrhaft Positive. Nein zu sagen zu dem, was wir da Leben nennen, das so hässlich, einsam, angst erfüllt, brutal, gewaltsam und beziehungslos ist, das wäre das Positivste. Verstehen wir einander noch? Die konventionelle Moral vollständig abzulehnen, bedeutet im höchsten Maße moralisch zu sein, weil das, was wir die gesellschaftliche Moral nennen, die Moral des so genannten Anstandes, ganz und gar unmoralisch ist, sind wir doch Konkurrenz süchtig, habgierig, neidisch, nur auf unser eigenes Fortkommen bedacht – Sie wissen selbst, wie wir uns aufführen. Und das nennen wir gesellschaftliche Moral! Religiöse Leute reden über eine andere Moral, nur dass ihr Leben, ihr gesamtes Verhalten, die hierarchische Struktur der religiösen Organisationen und Glaubensregeln auch unmoralisch ist. Das abzulehnen sollte keine Reaktion darauf sein, weil eine Reaktion nichts weiter wäre, als in Form des Widerspruchs bloß eine abweichende Meinung zu vertreten. Wenn Sie es jedoch ablehnen, weil Sie es begriffen haben, dann ist das der höchste Ausdruck wirklicher Moral.

Und genauso bedeutet die Verneinung der gesellschaftlichen Moral und die Ablehnung der Art und Weise, wie wir unser Leben führen, unser nettes, kleines Leben, unser kümmerliches Denken und Existieren, die oberflächliche Genugtuung durch Ansammlung von Gütern – das alles abzulehnen, nicht als Reaktion, sondern aus der Erkenntnis der äußersten Stupidität und des destruktiven Charakters dieser Lebensweise – das alles zu verneinen bedeutet zu leben. Das Verkehrte als Verkehrtes zu erkennen – dieses Schauen ist das Wahre.

Und was ist nun Liebe? Ist Liebe Lust? Ist Liebe Verlangen? Ist Liebe Anhänglichkeit, ist sie Abhängigkeit, ist sie das Besitzergreifen des Menschen, den du liebst und beherrschst? Ist es Liebe, die sagt: „Dies ist meins und nicht deins, mein Eigentum, mein sexuelles Recht“ – worin Eifersucht, Hass, Zorn und Gewalt mitschwingt? Und wo Liebe unter religiösem Einfluss in heilig und profan eingeteilt wird – entsteht da etwa wahre Liebe? Kann man lieben und zugleich ehrgeizig sein? Können Sie Ihren Mann lieben, kann er sagen, dass er Sie liebt, wenn er voller Ehrgeiz steckt? Kann es Liebe geben, wo Konkurrenzkampf und Erfolgszwang herrschen?

All das zu verneinen, nicht nur intellektuell oder verbal, es aus unserem Dasein zu tilgen, nie mehr Eifersucht, Neid, Konkurrenzkampf, Ehrgeiz erleben zu wollen – all das abzulehnen, das hieße endlich lieben zu können. Es kann nur das eine oder das andere geben. Der eifersüchtige Mann oder die dominante Frau, sie wissen beide nicht, was Liebe ist. Womöglich reden sie davon, vielleicht schlafen sie auch miteinander, besitzen einander, machen sich um der Bequemlichkeit, um der Absicherung willen oder aus Angst vor dem Alleinsein voneinander abhängig, aber all das ist ganz sicher keine Liebe. Was wir Liebe nennen, ist Folter, Verzweiflung und Schuldgefühl. Diese Art von Liebe wird üblicherweise mit sexueller Lust gleichgesetzt. Und wir sind nicht puritanisch oder prüde gesonnen, wir behaupten nicht, es dürfe kein Vergnügen geben. Wenn wir eine Wolke betrachten oder den Himmel oder ein schönes Antlitz, dann erfüllt uns Freude. Wenn wir eine Blume betrachten, dann erfüllt sie uns mit ihrer Schönheit – wir verneinen ja nicht die Schönheit. Schönheit ist kein lustvoller Einfall des Denkens, allerdings ist es das Denken, das uns die Schönheit als Lust erfahren lässt.
Ebenso verhält es sich, wenn wir lieben und Sex erleben: das Denken lässt uns das als Lust erfahren, als ein Bild dessen, was wir erlebt haben und morgen wieder erleben möchten. In dieser Wiederholung liegt Vergnügen, das etwas anderes ist als Schönheit. Schönheit, Zärtlichkeit und wahre Liebe schließen Sexualität nicht aus. Nur dass heutzutage, wo alles erlaubt ist, alle Welt auf einmal die Sexualität entdeckt zu haben scheint und ihr eine ungeheure Bedeutung beimisst. Wahrscheinlich ist das die einzige Ausflucht, die dem Menschen geblieben ist, die einzige Freiheit. Überall sonst wird er herumgestoßen, fertig gemacht, intellektuell und emotionell vergewaltigt, in jeder Beziehung ist er versklavt, kaputt, und die einzige Möglichkeit, sich frei zu fühlen, besteht im Erleben der Sexualität. Diese Freiheit vermittelt ihm eine gewisse Freude, die er zu wiederholen wünscht. Wenn wir all dies betrachten, wo ist da Liebe? Nur ein Geist und ein Herz, die von Liebe erfüllt sind, können die Bewegung des Lebens in seiner Gesamtheit erblicken. Und ein Mensch, der so liebt, ist moralisch, ist gut, was auch immer er tut, ja was tut, ist voller Schönheit.

Der Tod 

Nun bleibt aber noch die Frage nach dem Sterben, das wir uns so sorgfältig vom Leibe zu halten suchen, als etwas, das irgendwann einmal eintreten wird, vielleicht in fünfzig Jahren, vielleicht schon morgen. Und doch leben wir in der ständigen Angst davor, einmal ein Ende gesetzt zu bekommen und von all dem getrennt zu werden, was wir besitzen, wofür wir gearbeitet, was wir erlebt haben – Frau, Mann, Wohnung, Möbel, Garten, die Bücher oder die Gedichte, die wir geschrieben haben oder noch zu schreiben hofften.

Wir haben Angst, all das zurückzulassen, weil wir selber die Möbel sind, wir sind das Gemälde, das uns gehört. Wenn wir Geige spielen können, dann sind wir diese Geige. Haben wir uns doch mit all diesen Dingen identifiziert – wir sind all das und sonst nichts. Haben Sie das je von einer solchen Warte aus betrachtet? Wir sind die Wohnung – mit ihren Fensterläden, dem Schlafzimmer, den Möbeln, die wir Jahre hindurch so sorgfältig poliert haben, die uns gehören – das ist es, was wir sind. Wenn uns das genommen wird, sind wir nichts mehr.
Und davor haben wir Angst: nichts zu sein. Ist es denn nicht wirklich merkwürdig, dass Sie vierzig Jahre lang damit zugebracht haben, ins Büro zu gehen und kaum, dass Sie damit aufhören, Herzbeschwerden bekommen und sterben? Sie sind das Büro, die Akten, der Manager, der Buchhalter oder was auch immer Sie tun, Sie sind das, und sonst sind Sie nichts. Natürlich haben Sie auch eine Menge Ideen über Gott, über Güte, über Wahrheit, darüber, wie die Gesellschaft sein müsste – aber das ist es dann auch. Und das macht Kummer. Sich klarzumachen, dass es das ist, was Sie sind, bringt großen Kummer, aber den allergrößten Kummer müsste uns eigentlich machen, dass wir uns darüber nicht klar werden. Es zu erkennen und festzustellen, was es bedeutet, ist Sterben.

Sterben ist Teil des Lebens. Sie können nicht lieben, ohne zu sterben, allem zu sterben, was nicht Liebe ist, allen Idealen zu sterben, die bloße Projektionen Ihrer eigenen Wünsche sind, allem Vergangenen, allem Erlebten zu sterben, so dass Sie erkennen, was Liebe ist, und damit auch, was Leben ist. So ist Leben, Lieben und Sterben ein und dasselbe, nämlich ganz und gar, vollständig, jetzt zu leben. Dann wird auch unser Tun nicht länger voller Widersprüche sein, nicht mehr Schmerz und Kummer mit sich bringen. Dann ist da nur noch Leben, Lieben und Sterben, und alles ist unser eigenes Tun. Und in diesem Tun ist Ordnung. So zu leben ist lieben und sterben.

Wie können wir die Kraft finden, ohne Theorien und Ideale zu leben?
Woher nehmen wir denn die Kraft, mit ihnen zu leben? Woher nehmen wir die ungeheure Energie, um mit Rezepten, mit Idealen, mit Theorien leben zu können? Leben wir nach solchen Rezepten? Wie bringen wir denn nur die Energie dazu auf? Diese Energie muss sich in Konflikten verbrauchen. Das Ideal ist irgendwo da hinten, wir aber sind hier, und nun versuchen wir, ihm gemäß zu leben? Deshalb gibt es eine Spaltung, gibt es Konflikte, und damit wird Energie vergeudet. Wenn wir nun diese Energie Verschwendung erkennen, wenn wir erkennen, wie absurd es ist, Ideale zu haben, Rezepten und Konzepten zu folgen, und dadurch ständig in Konflikte geraten, wenn wir das erkennen, dann haben wir die Energie, ohne all das zu leben. Dann werden wir Energie im Überfluss haben, weil sie nicht mehr in Konflikten vergeudet zu werden braucht. Aber, wir trauen uns einfach nicht, so zu leben, weil wir konditioniert sind. Und so nehmen wir dieses ganze System von Rezepten und Idealen auf uns, zumal alle anderen das genauso machen. Wir leben damit, wir nehmen das Leben in Konflikten als etwas Unvermeidliches hin. Doch wenn wir das erkennen, nicht verbal, nicht theoretisch, nicht intellektuell, wenn wir mit unserem ganzen Sein spüren, wie absurd es ist, so zu leben, dann haben wir den Überfluss an Energie, der nur entstehen kann, wenn es keine Konflikte mehr gibt. Dann gibt es nur noch die Tatsachen und nichts anderes mehr. Da geht es dann um die Tatsache, dass wir habgierig sind, nicht um das Ideal, demzufolge wir nicht habgierig sein dürfen, was zur Vergeudung unserer Energie führen würde, nein, es geht um die Tatsache, dass wir habgierig, besitz ergreifend und herrschsüchtig sind. Das allein ist Tatsache, und wenn wir unsere gesamte Aufmerksamkeit auf diese Tatsache richten, dann werden wir auch die Energie haben, sie aufzulösen und endlich frei leben zu können, ohne irgendeines Ideal, irgendeines Prinzips, irgendeines Glaubensbekenntnisses zu bedürfen. Und das hieße endlich auch, zu lieben und allem Vergangenen zu sterben.

Bin ich auch Christos?

Mord, Tod, Vergewaltigung, Materialismus, Kindesmißbrauch, Betrug, Religion, Gesundheit, Geister, Bäume, Bücher, Musik, Tiere, Drogen, Liebe, Sex, Frauen, Männer und endlos weiter könnte es gehen …
Wie in Worte fassen was in mir gedanklich lebt?
Und warum überhaupt das ganze?

So wie viele vor mir, und gleichzeitig zum Glück mit vielen anderen Menschen, beschäftigen mich die ethischen, die grundlegenden Fragen des Lebens. Die Kindheitserlebnisse hin, das spätere Leben durch, reifte in mir die Gewißheit vieles nicht mehr in meinem Kopf behalten zu können wenn ich weiterhin am Leben zu bleiben gedachte.
Zu viele Fragen dessen Antworten nur noch mehr Unkenntniss bloss stellten.
Zu viel Macht der Ohnmacht.

Was aus einer tiefen Abneigung gegen die Ausbeutung der seelischen Kraft durch die Masse der Erleuchteten die manchmal auch mich zu heilen drohten, mich zum permanenten Nachdenken über das Innerste der Welt zwang, verlangte bald nach mehr. Es verlangte es nach euch. Verlangte nach Reinheit durch Reflexion.
Keine Macht der Ohnmacht.

Es sollte hierbei keine Rolle spielen wie und warum ich zu den elementären Fragen des Lebens kam. Jeder hat irgendwo seinen grossen und kleinen Krieg. Wichtig scheint es mir, die Erkenntnise und die Ideen mit euch auszutauschen.
Der Krieg lehrte mich die Normen des Guten und des Schlechten hinter mir zu lassen, des Richtigen und des Falschen überdrußig, geht es darum den Rest meines Lebens mit Sinn, voll zu leben.
Es gilt zu handeln ohne zu kämpfen. Etwas für die Menschen und diese – unsere Erde zu tun.
Nicht nur Nachdenken, sondern Tun. Nicht morgen, nicht irgendwann sondern hier und jetzt !

Die Zeit des einsamen Kriegers ist vorbei.
Und so wie bei verschiedenen anderen, schon laufenden Projekten, glaube auch ich an die Kraft der Vernetzung.
Nicht einer alles, sondern sehr viele ein wenig. Jeder so viel wie wir können und dabei immer menschlich bleiben.

Das was ich tue ist zu lieben.
Durch die Liebe die Schöpfung ehren.
In mir ruhend die Liebe für mich entdecken.
Sich ergänzend, zum Wohle der Gemeinschaft und der Heilung von uns allen.
Und wenn es mich das Leben kosten sollte – so sei es.

Es bedeutet also, daran zu arbeiten der Seele die Ürsprünglichkeit zu verleihen die es braucht um sich von den Parasiten zu befreien die sie zu ersticken und von Innen heraus auszufressen drohen. Es geht dabei nicht um Status oder Macht gegenüber der Mitmenschen. Es muß begriffen werden daß jeder ein Buddha werden kann. Ich glaube nicht dass Christos auferstanden ist. Ich bin mir aber sicher das er für sich und für uns alle gestorben ist. Es muß begriffen werden daß zum Sein des Erwachens viel mehr bedarf als Trommel schlagen und Mantras singen. Die Jungfrau Maria können wir den Kranz beliebing hoch und herunter beten. Wir sind es. Wir sind das Alpha und das Omega.
Wie viele von den heutigen Neo – Maximumprofit – Eitelkeit Schamanen – Heiler und Propheten (alles auch mit der -in Endung) sind sich der Verantwortung bewußt gegenüber den Menschen die in ihrer hoffnungsvoller Erwartung buchstäblich ihre Haut und Haare dafür geben? Von der Frage was die matterielen Güter damit zu tun haben ganz zu schweigen. Wie viele Menschen sind sich der Möglichkeit bewusst sich von den anderen helfen zu lassen ohne in die Sklaverei abtreiben zu müssen?
Für unsere Spiritualität bedeutet es die Todgeburt.
Dem Sokrates gleich wäre mir voller Schierlingsbecher dann doch lieber.

Menschlich, allzu menschlich möchte ich hinausschreien anbetracht dessen was angeboten, angepriesen, verkauft und gekauft wird. Die westliche Konsummentalität als spirituelle Tötungsmaschinerie?

Chakren Meisterschaft als Wochenendkurs in Italien und als Bonbon (gegen Zuzahlung versteht sich) gleich ein drittes Auge obendrein? So ein All inklusive Paket hat was, da bekommt man was für das Geld und zum erzählen gibt es im Cafe, oder beim nächsten Tantra Kurs auch mehr als sonst. Und wenn schon, möge jetzt jemand einwerfen, solange es hilft…

Aber das ist es eben!
Es hilft nicht!
Ein fatales Zusammenspiel wie der Pan mit seiner Zauberflöte – Betrug und Selbstbetrug sind es um diese heuchlerischen Mörder beim Namen zu nennen. Irgendwo in den Tiefen unseren Bewusstseins weilen sie um wiederholt zuschlagend immer mehr von uns Besitz nehmend. Sie waren es nie und können es nie werden – die materiellen Reichtümer und spiritueller Diebstahl als Grundlage unserer seelischen Kraft.

Und du? Wer bist du? Ruft jetzt einer. Wer gibt dir das Recht so zu schreiben?

Ein Kind der Schöpfung bin ich, wie wir alle!
Ein Lamm zum Schlachter geführt, Klinge an der Kehle spürend, des Blutes seiner Genossen riechend, nach Kräften zu wehren sich versuchend…
Nicht an mir liegend über das Gute und das Böse zu urteilen.
Nicht mir anmaßend andere belehren zu können, und schon gar nicht gleiches zu dürfen.
Aber es ist das Gefühl in meinem Herzen das mich zum Handeln treibt.

Einer tödlichen Erbschaft gleich. Es ist der Tod unserer Nachkommenschaft.
Die Welt hat es vor mir gegeben, und die wird es nach mir weiter geben.

Und so träume ich.
Denn wenn ich träume bin ich.
Eine andere Wirklichkeit.

Eine Wirklichkeit in der jeder sich des eigenes Leidens bewusst wird.
Eine Wirklichkeit in der die Menschheit, sich ihrer Selbst bewusst ist.
Eine Wirklichkeit in der die Menschheit ein Netzwerk bildet, in dem sich einzelne ihrer eigener Wurzel und Fähigkeiten bewusst sind, und gleichzeitig durch die Anerkennung anderer Kulturkreise an der Weltheilung arbeiten. Alles was wir brauchen haben wir schon in uns.
Denn alles was die Seele des Leidens ausmacht ist universell. Es ist überall und in allen Menschen da. Wir müssen lernen, es auch anzunehmen. Die absolute immaterielle Hingabe. Mehr Reichtum gibt es nicht.

Helft mit, unseren Kindeskindern keine Wüste zu hinterlassen. Öffnet die Augen und schaut euch um!
Denn es geschieht seit Jahren etwas Wundervolles. Es findet eine Geburt statt! Die Geburt eines neuen spirituellen Menschen. Eines spirituellen Menschen der Jahrtausende alt werden kann.

Und es liegt an uns ob es ein Todgeborenes wird.

Alle unter euch die durch diese Zeilen etwas in sich entdeckt haben, etwas was euch zum Handeln bewegen könnte, ihr seid alle willkommen. Und ihr ganz anders fühlende und so ganz anders denkende Menschen, ihr seid mir noch willkommener.

Schenkt man dieser Weissheit Glauben braucht man sich über die Kriege nicht zu wundern !
Wenn ich das eigene er- und gelebte Elend betrachte gemeinsam mit dem Elend auf der ganzen Welt so glaube ich inzwischen an eine andere Weissheit.
Liebe ist die größte Kraft im Universum.
Die bedingungslose und wahrhaftige Liebe.
Liebe dich selbst um deine Mitmenschen lieben zu können.
Liebe deine Mitmenschen um die Welt lieben zu können.
Jeder von uns ist ein Messias. Manche wissen es bloß noch nicht.

Für alle die sich mit mir austauschen möchten bin ich gerne da. Und wenn jemand gar glaubt durch mich, wie auch immer Hilfe erfahren zu können, so fragt mich und wenn es in meiner Macht steht werde ich es immer tun. Fragt bloss ncht nach der Bezahlung. Die Bitte wäre mir Lohn genug.
Darauf basierend gilt es sich mit den alternativen Lebens- und Umgangsformen zu beschäftigen. Mit den Möglichkeiten also, einer sanften, einer spirituel-politischen Revolution.

Im Namen der Liebe,
für gewaltfreie Erde.

Liebe und Frieden.
Ljubav i mir.

Ljubomir

Aber es ist das Gefühl in meinem Herzen das mich zum Handeln treibt.